Heuerwetter

 

Das Wetter der letzten zwei Wochen ist so richtig typisches Heuerwetter. Im Frühling hatten wir Sonne und Wärme im Überfluss. Jetzt ist alles anders. Das Wetter ist unbeständig; zwar warm, aber es gibt fast täglich gewittrige Niederschläge. Bei uns ist der Grossteil des Heuschnittes geerntet, aber die meisten Bauern haben noch ungeschnittene Flächen. In höheren Lagen ist noch nichts geheuet. Ich mache vom ersten Schnitt Siloballen, und das konnte ich zum idealen Zeitpunkt erledigen. Darüber bin ich froh. Aber auch ich hätte jetzt lieber schönes Wetter. Die Hirse wurde vor zwölf Tagen gesät und ist schnell aufgelaufen, aber bei den aktuellen Temperaturen geht gar nichts mehr. Jedenfalls nicht mit der Hirse; das Unkraut wächst munter. Vor zwei Jahren hat es so ähnlich angefangen; da kommen schlechte Erinnerungen hoch. Ich hoffe, dass das Wetter bald ändert

Ein kleiner Teil des Dinkels hat sich auch hingelegt. Hier kam etwas viel Gülle dazu, deshalb waren die Pflanzen stark gewachsen und entsprechend schwach

Das Wetter wäre ideal für die Entwicklung der Krautfäule. Zum Glück ist der Pilz im Feld noch gar nicht vorhanden, deshalb kann er sich auch nicht ausbreiten. Aber die Krankheit kommt bestimmt, wir werden sie noch kennenlernen.

Ich freute mich auf eine schöne Kirschenernte. Aber das aktuelle Wetter macht alles kaputt. Die Kirschen haben Flecken, platzen auf und beginnen zu faulen

 

Auf der Weide sumpft es auch zunehmend. Wir zügeln die Kühe in den Hüsliboden. Das Gelände ist hier flach, und damit sind die Trittschäden kleiner. Bei heissem Wetter können wir die Tiere nicht hier weiden lassen. Sie haben hier keinen Stall, und es hat immer viele Fliegen und Bremsen. Deshalb ist dies jetzt die ideale Weide

 

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