Ostern am Meer

Jesus ist auferstanden! Amhaldulillah!

Wir nehmens gemütlich heute. Wie jeden Tag hier. Rahel geniesst ihr neues Keyboard. C’est professionel, haben sie am Zoll gesagt, vous devez payer. Oui, très professionel. Es hat sogar einen Schlitz für dreieinhalber Floppys.

Am Nachmittag gehts richtig ans Meer, nachdem die zwei Platten an den Velos geflickt sind. Scherben oder Dornen, who knows? Zwischen Monastir und Sousse liegt ein kilometerlanger Sandstrand, die „Zone touristique“. Der Flughafen liegt gleich daneben, das ist doch praktisch. Aber jetzt ist die ganze Gegend menschenleer. Wir suchen uns zwischen den Mauern einen Durchschlupf zum Strand. Auch der Strand ist leer, abgesehen von ein paar Anglern und einheimischen Ausflüglern. Beim einzigen Hotel mit Gästen wird der Strand von einem freundlichen Sicherheitsmann bewacht. Er plaudert mit uns, bietet uns einen geschützten Platz zum Umziehen an und lädt uns ein, doch wieder zu kommen. Der Strand ist ein Traum. Noch nie habe ich so weissen Sand gesehen und so feinen Sand gefühlt. Das Wasser ist wärmer als gedacht, wohl um die zwanzig Grad. Aber der Neopren ist ok, wir müssen ja niemandem mehr etwas beweisen. Ich stelle mir vor, wie es hier aussieht in der Saison. Wäre wohl nichts für mich. Zwischen den Hotelanlagen entdecken wir eine Zone mit verlassenen Bungalows. Ein halber Kilometer am Strand, wunderschöne Dünen; jetzt erobert die Natur das Gebiet zurück. Die Gebäuderuinen bleiben einfach stehen, überall liegt Schutt und Abfall. Es gibt viel Platz in Tunesien. Dass der Tourismus am Boden ist, ist eine Katastrophe für dieses arme Land.

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