Es gelten neue Regeln für den Aufenthalt im Himmel (und für Gottesdienste auf der Erde)
- Melde dich rechtzeitig an, sonst ist das Himmelstor zu. Die Plätze sind beschränkt, vielleicht darfst du nicht eintreten, wenn du zu spät kommst
- Umarmen, küssen und ähnliches zur Begrüssung ist nicht erlaubt
- Sitz ruhig auf deinem Stuhl. Lass einen Stuhl zum Nachbarn frei. Tanzen, Aufstehen, Herumlaufen ist unerwünscht. Nähe zueinander ist im Himmel gefährlich
- Zeige niemandem dein Gesicht. Deine Emotionen sind zwar so schlecht sichtbar, und du hast vielleicht Mühe mit Atmen, aber daran gewöhnst du dich schon
- Singen dürfen nur die Engel. Gottes Kinder beschränken sich aufs Zuhören, allenfalls leises Summen ist erlaubt
- Essen und Trinken sind im Himmel nicht erwünscht. Trink deinen Kaffee bitte noch auf der Erde
- Bei Programmpausen beieinanderstehen und zusammen sprechen sollte vermieden werden
In meiner Bibel wird der Himmel zwar anders beschrieben. Aber die ist heute wohl nicht mehr gültig. Oder nur soweit ihre Aussagen kompatibel sind zu heute gültigen Massstäben, scheint mir. Das ist ja bei anderen Themen auch so.
Gemeinschaft mit Gott (und den anderen Gotteskindern) ist immer möglich, auch unter schwierigsten Umständen. David beschreibt es zB in Psalm 23. Wir lesen es bei vielen anderen Situationen in der Bibel. Und heute lebt die Gemeinde in vielen Ländern unter Verfolgung. Die Herrschaft des Teufels verhindert nicht Gemeinde und Gemeinschaft. Schwierig wird es, wenn wir ihm die Hand reichen. Da braucht es keine äussere Verfolgung: wenn wir Kompromisse mit dem Teufel machen, verabschiedet sich Gottes Geist. Das haben wir doch alle schon erlebt. Gemeinschaft mit Gott unter den Regeln des Teufels geht nicht. Das ist ein Problem aller Staatskirchen. Sie sind akzeptiert, integriert, kontrolliert, manipuliert und meist ziemlich leblos, jedenfalls geistlich. Die oben beschriebenen Regeln sind aus meiner Sicht Regeln des Teufels. Es ist absurd, sich einen solchen Himmel vorzustellen. Es scheint mir ebenso absurd, auf der Erde den Gottesdienst danach auszurichten. Das gehört nämlich zusammen, glaube ich.
Ich finde es gut, dass es wieder Gottesdienste gibt. Ich sehe, wie sich viele freuen, wieder zusammenzusein und im gewohnten Rahmen am Sonntagmorgen zu feiern. Sie lassen sich wegen ein bisschen Maske und ein bisschen Vorsicht nicht den Gottesdienst verderben. Schliesslich sind das ja gute Regeln, oder? Und ohne Schutzkonzept darf man doch einfach nichts machen! Es geht ja darum, Gemeinschaft zu leben, nicht um die äusseren Umstände. Gemeinschaft ist ja auch unter schwierigen Umständen möglich, das habe ich oben ja selber geschrieben.
Einfach, für mich ist das nichts. Mein Herz macht nicht mit. Und ich gehe nicht in den Gottesdienst, wenn es mir dabei nicht wohl ist. Ich liebe Gemeinschaft. Wenn ich physisch mit Menschen zusammen bin, gehört da auch natürliche körperliche Nähe dazu. Zwanghaftes Abstandhalten? Geht gar nicht. Ich erkenne Menschen häufig nicht, wenn sie Maske tragen. Ich verstehe sie schlecht und erkenne nicht ihre Emotionen. Selber ertrage ich das Masketragen schlecht. Sie stört mich enorm, ich zupfe ständig daran herum, und nach einiger Zeit muss sie weg, damit ich wieder frei atmen kann. Es geht nicht anders. Und dann: stillsitzen und zuhören? Dafür gehe ich doch nicht in den Gottesdienst! So ein Käse. Kein Singen, kein Tanzen, kein Kaffee: kein Pöilu. Da kann ich auch einen Lifestream am Computer anschauen. Und das mag ich auch eher nicht, aber das ist ein anderes Thema 🙂
Ein Gedanke zu „Regeln für den Himmel“
Mir tuets ds Härz ou weh,wenn meh nid cha gmeinsam abätte, dusse gings jo ou. Elei cha meh scho, isch aber öd…
Na ja, hei mer halt chli Wüstezeit… Guet, cha me online gueti Predige lose.
Im däm Himmu wie du zersch beschribsch, wett ig ke Tag sii. Isch jo grässlech….