Blacken stechen

Ich habe dieses Frühjahr noch keine Blacken gestochen, und in nächster Zeit muss das noch sein.

Die Blacke ist ein spezielles Unkraut. Sie macht Schaden, indem sie mit ihren grossen Blättern den Nutzpflanzen Licht wegnimmt. Dabei ist sie sehr konkurrenzstark. Sie liebt genau die Bedingungen, die wir für unsere Nutzpflanzen schaffen: Nährstoffreiche Böden und unbewachsener Boden; die Blacke keimt nur, wenn sie Licht hat. In einem dichten Pflanzenbestand ist sie ruhig. Typisch siehst du das auf einer Alpwanderung: die stark gedüngten Lägerplätze, wo die Rinder liegen und koten, sind von der Alpenblacke besetzt. Daneben auf der eher mageren Weide siehst du keine einzige. Das Vermehrungspotential ist gewaltig, sie produziert grosse Mengen an Samen. Die Samen überdauern Jahrzehnte im Boden, bis die Bedingungen zur Keimung stimmen. Ist einmal ein Samenvorrat im Boden vorhanden, ist es sehr aufwendig, die Blacke wieder loszuwerden. Deshalb lohnt es sich, gar keine Blacken zu tolerieren.

Wir stechen die Blacken mit dem Blackeneisen. Das Lüthi-Blackeneisen ist ein Top-Werkzeug und den normalen Blackeneisen mit der Eisengabel um Welten überlegen. Damit lassen sich die Blacken auch jetzt, bei trockenem Boden, stechen.

Die Blacke hat eine kräftige Pfahlwurzel. Sie ist mehrjährig, und alte Blackenstöcke haben mehrere Wurzeln ineinem grossen Stock vereint.

Man muss mindestens die obersten 5 cm der Wurzel entfernen, sonst schlägt sie wieder aus. Diese Blacke habe ich letzten Herbst zuwenig tief entfernt. Sie hat wieder ausgeschlagen

Dieses Feld haben wir seit etwa 35 Jahren gepachtet. Es war stark blackenverseucht. Der Arbeitsaufwand war anfangs kaum zu bewältigen. Erst nach etwa 20 Jahren liess der Druck nach. Jetzt hat es immer noch häufig Blacken, aber im Vergleich zu Beginn sind das Peanuts. Einzig in einem Streifen hatte es jetzt viele. Möglicherweise hat letztes Jahr eine Blacke im Korn überlebt und konnte versamen; der Mähdrescher ist der perfekte Blackensamenstreuer. Jetzt gibts halt wieder was zum stechen. Es ist ja auch blöd, wenn ich eine Stunde auf dem Feld spaziere und nur ein paar Blacken im Kratten habe.

Blackenstechen ist aufwendig, aber eigentlich mache ich es gerne. Ins grüne Gras schauen beruhigt, ich kann den Vögeln zuhören, die Sonne geniessen und den Gedanken nachhängen, falls ich gerade welche habe.

4 Gedanken zu „Blacken stechen

  1. Sehr guter Blog, informativ und unterhaltsam geschrieben! Auch die anderen Beiträge sind sehr interessant, von den Tipps kann ich noch etwas lernen. Dieses Blackeneisen werde ich mir auch zulegen.
    Vielen Dank und alles Gute!

  2. Dies ist ein Super-Blog! Wir haben immer mit dem schweren, alten Blackeneisen gestochen.
    Es sind wirklich Welten mit dem Lüthi-Blackeneisen zu arbeiten. Diese Arbeit ist kein Hobby von mir, aber ein wenig mehr Spass macht es schon.

    1. Hoi Elisabeth
      bitte entschuldige meine späte Antwort. Der Blog ist etwas verwaist…Das Eisen wurde von Hans Lüthi, Pflugschmiede in Lindenholz erfunden. Es wird von Herrmann und Zulliger,
      https://www.herrmann-zulliger.ch vertrieben. Ich weiss nicht, ob es mittlerweile auch andere Verkaufsstellen gibt

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